Produkt- und Lieferkettenverantwortung

Den größten Hebel, um zur Nachhaltigen Entwicklung beizutragen, sehen wir in der Gestaltung unserer Produkte und Lieferketten. Denn wir bieten Verbrauchern und der Industrie zahlreiche Produkte an und sind in vielen unterschiedlichen Märkten aktiv – im Inland wie im Ausland.

Zu unserem Selbstverständnis gehört, dass wir in allen diesen Wertschöpfungsprozessen Verantwortung für unser Handeln übernehmen und Beiträge zur Nachhaltigen Entwicklung leisten. Für die Kaffeefarmerin in Kenia und den Produktionsmitarbeiter in China genauso wie für unsere Beschäftigten in Deutschland. Für den Anbau von Kaffee und die Verarbeitung von Holz genauso wie für den Gebrauch und die Entsorgung von Kunststoff und Elektrogeräten.

In den kommenden Jahren wollen wir unsere Lieferketten, unsere eigene Produktion und unsere Produkte so ausrichten, dass sie auch höchsten Nachhaltigkeitsanforderungen entsprechen. Dabei verknüpfen wir die ökologische mit der sozialen, der ökonomischen und der gesellschaftlichen Komponente und streben gemeinsam mit unseren Geschäfts- und Kooperationspartnern innovative Lösungen für zukunftsfähige Wirtschaftsmodelle an. Auf dieser Basis haben wir für unsere wichtigsten Wertschöpfungszyklen wegweisende Zukunftskonzepte erarbeitet:

01

Kaffee der Zukunft

Kaffee und Kaffeeanbau

Der "Kaffee der Zukunft" ...

… stammt aus einem Kaffeeanbau, von dem alle Beteiligten vor Ort dauerhaft gut leben können, und der die ökologischen Systeme vor Ort erhält bzw. regeneriert,

… wird klimaschonend und unter nachhaltiger Wassernutzung verarbeitet, transportiert und geröstet,

... hat eine recycelbare und – soweit immer möglich – mehrfach nutzbare oder aus Rezyklaten hergestellte Verpackung,

… wird energiesparend zubereitet und

… geht – sofern entsprechende Strukturen vorhanden sind – im Sinne der Circular Economy als Kaffeesatz in die jeweils ökologisch beste Verwertung ein (stoffliche Wiederverwertung, Kompostierung).

Das Kaffeegeschäft gehört zu unseren wichtigsten Aktivitäten. Wir beziehen unseren Rohkaffee aus fast allen Anbaugebieten der Welt. Unser Ziel ist es, bis spätestens 2030 nur noch Kaffee zu beziehen und zu verkaufen, den wir als „Kaffee der Zukunft“ bezeichnen.

In den vergangenen Jahren haben wir den Anteil an nachhaltig zertifizierten Kaffee schrittweise ausgebaut. Außerdem initiieren und unterstützen wir mehr ökologische und gesellschaftliche Projekte vor Ort denn je – und das nicht nur allein. Nach dem Motto „Joint Impact“ arbeiten wir intensiv mit Not-for-profit-Organisationen und anderen Akteuren des Kaffeemarktes zusammen, unter anderem mit der Global Coffee Platform.

Projektbeispiele:

Melitta Selection des Jahres

Mit unseren Filterkaffee- und Ganze Bohne Jahreseditionen „Kaffee des Jahres“ und „Selection des Jahres“ unterstützen wir die Menschen in den Kaffee-Ursprungsländern mit Community-Projekten innerhalb unseres übergeordneten Nachhaltigkeits-Engagements.

In Ayarza, Guatemala, einer der Anbauregionen unserer diesjährigen Ganze Bohne Jahresedition Selection des Jahres, unterstützen wir z. B. die Familien während der Erntezeit mit der Einrichtung von Kindergärten für jüngere sowie Camps für ältere Kinder. Zusätzliche Gesundheits-, Ernährungs- und Bildungsprogramme sollen die Lebensbedingungen vor Ort verbessern und neue Perspektiven aufzeigen.

Ausbau nachhaltiger Kaffeeprodukte

Das Kaffeesortiment von Melitta wird sukzessive um zertifiziert nachhaltige und verantwortlich angebaute Kaffees ausgebaut. So wurde beispielsweise das BellaCrema® Sortiment um einen Kaffee ergänzt, der zu 100 Prozent aus biozertifizierten Bohnen besteht. Mit dem Fairtrade Sortiment Mondo Blu Espresso und Melitta® Cioccolata Bio Fair Chocolate hat auch Melitta Professional sein Sortiment an nachhaltigen Produkten ausgebaut.

Höhere Erträge für Kaffeeanbauer in Kolumbien

2020 haben wir gemeinsam mit 4C Services ein Projekt zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen gestartet, die im kolumbischen Kaffeeanbau tätig sind. Das Projekt soll durch die Einführung verbesserter landwirtschaftlicher Praktiken sowie eines leichteren Marktzugangs dazu führen, dass bis zu 1.000 Menschen in kleinen Kaffeeanbaubetrieben höhere Erträge mit nachhaltig angebauten Kaffee erzielen – und so ihre Lebensbedingungen verbessern können.

Kreislaufwirtschaftsprojekt in Brasilien

Gemeinsam mit der Hans R. Neumann Stiftung haben wir 2020 ein Kreislaufwirtschaftsprojekt in Brasilien gestartet. Ziel ist es, den organischen Abfall, der beim Kaffeeanbau, der Verarbeitung, Röstung und beim Konsum anfällt, durch den Aufbau eines Verwertungssystems weiterzuverwenden und dadurch zusätzliche Einkommensmöglichkeiten in den Anbauregionen zu schaffen.

02

Kunststoff der Zukunft

Kunststoffe und Kunststoffprodukte

Der "Kunststoff der Zukunft"...

… wird aus recycelten und / oder nachhaltigen, erneuerbaren Rohstoffen klima- und ressourcenschonend hergestellt,

… ist in den geeigneten Sortimentsbereichen mehrfach verwendbar,

… wird nach Ende der Nutzung stofflich recycelt bzw. baut sich für den Fall fehlender Entsorgungsstrukturen in der Natur rückstandsfrei biologisch ab.

Gerade im Haushalts- und im Lebensmittelbereich sind Kunststoffe unschlagbar: Sie sorgen für die Einhaltung höchster Hygienestandards, halten Lebensmittel länger frisch und ermöglichen einen sicheren und effizienten Transport. Um die Umwelt nicht zu belasten, ist es allerdings wichtig, sie nach ihrem Gebrauch, zu sammeln und zu verwerten – und nach Möglichkeit zu recyceln.

Ein wesentlicher Teil unseres Produktportfolios besteht aus Kunststoff. Deshalb sehen wir es als unsere Pflicht an, Beiträge zu einer besseren Verwertung von Kunststoffen zu liefern.

Unser Ziel ist der „Kunststoff der Zukunft“. Um ihn zu verwirklichen, forschen wir seit vielen Jahren und stehen im engen Austausch mit der Wissenschaft. Dazu zählt beispielsweise unser Cofresco Forum, auf dem sich jedes Jahr Experten und Wissenschaftler zu neuesten Entwicklungen austauschen. Da wir von der Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft überzeugt sind, bekennen wir uns zu den Prinzipien des New Plastics Economy Global Commitment der EllenMacArthur Foundation und arbeiten selbst an der (Weiter-)Entwicklung von Kreislaufsystemen für Kunststoffe mit.

Projektbeispiele:

Für mehr Nachhaltigkeit in der Küche

Unsere Produkte der Marke Toppits® bestehen heute schon zu mindestens 35 Prozent aus recycelten Ressourcen. Bis 2025 sollen sie ausschließlich aus recycelten oder erneuerbaren Materialien hergestellt werden und sich vollständig recyceln oder kompostieren lassen.

Müllbeutel aus recyceltem Kunststoff

Swirl® Müllbeutel bestehen zu 80% aus recyceltem Kunststoff, wovon mindestens die Hälfte aus Post-Consumer-Rezyklaten besteht. Bis 2025 sollen sie zu 100% am Wertstoffkreislauf teilnehmen. Der Müllbeutel „Sacco Verde“ der italienischen Marke Domopak Spazzy besteht zu 100% aus Post-Consumer-Rezyklat. Außerdem werden bereits alle Produkte von Domopak Spazzy aus recyceltem Polyethylen hergestellt. Dies spart im Vergleich zu Neumaterial ca. 50 % der CO2-Emissionen ein.

Fair Recycled Plastic

In Kooperation mit dem Yunus Social Business Fund Bengaluru haben wir das Unternehmen „Vishuddh Recycle Pvt. Ltd.“ in der indischen Metropole Bangalore gegründet. Das Social Business bereitet Plastikabfälle zu Rezyklaten auf, die in der Produktion unserer Müllbeutel wiederverwendet werden. Die dabei entstehenden Erlöse werden reinvestiert und dazu genutzt, die Lebensbedingungen und Perspektiven der sogenannten Waste Picker (Müllsammler) in Bangalore zu verbessern.

Mehr Informationen

Swirl® Staubsaugerbeutel Pro Nature

Staubsaugerbeutel von Swirl®, die das Pro Nature Siegel tragen, bestehen zu 50 Prozent aus recycelten Materialien. Dadurch werden nicht nur wertvolle Materialien wiederverwendet, sondern auch weniger Ressourcen zur Herstellung benötigt.

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Papier der Zukunft

Papier und Zellstoff

Der "Zellstoff der Zukunft"...

… stammt aus recycelten oder nachhaltig bewirtschafteten Quellen,

… wird klimaschonend und unter nachhaltiger Wassernutzung verarbeitet,

… wird nach Ende der Nutzung stofflich recycelt und

… baut sich in der Natur rückstandsfrei biologisch ab.

Insbesondere für unsere Kaffeefilter sowie für verschiedene Produkte unseres B2B-Geschäfts stellen wir Papier her. Da Papier bei der Herstellung viele Ressourcen– beispielsweise Zellstoff, Wasser und Chemikalien – benötigt, achten wir seit vielen Jahren darauf, dass unsere Herstellungsprozesse die Umwelt so wenig wie möglich belasten.

Wir setzen dabei auf recycelte Materialien oder, wo das nicht möglich ist, auf Quellen aus nachhaltiger Waldwirtschaft.

Daher beziehen wir seit einigen Jahren fast ausschließlich Zellstoff, der entweder nach FSC® oder nach PEFC™ zertifiziert ist. Bei der Herstellung unserer Papierprodukte ist es uns gelungen, den Wasser- und Energieverbrauch in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu reduzieren. Unser Ziel ist der „Zellstoff der Zukunft“.

Projektbeispiele:

Zertifizierte Filtertüten

Unsere Filtertüten sind aus FSC®-zertifiziertem Zellstoff hergestellt und besitzen – je nach Produktkategorie – darüber hinaus weitere Zertifizierungen wie Blauer Engel, NF und Nordic Swan. Damit unterstützen wir weltweit eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Umweltschonende Absauganlage

Die Absauganlage in unserer Kaffeefilterproduktion ist weltweit einzigartig und ein Multitalent: Sie spart rund 60 Prozent der früher benötigten Energie, senkt den anfallenden Reststaub und reduziert die bisherigen CO2-Emissionen um ca. 1.200 Tonnen pro Jahr.

Durch diese zum großen Teil selbst entwickelte Anlage werden die Papierreste in unserer Kaffeefilterproduktion aufgesaugt – und anschließend wieder der Produktion zugeführt. So sparen wir jährlich nicht nur 10.000 Tonnen an Papierabfällen, sondern gewinnen auch 28.000 Tonnen Papierstaub, der zu Briketts weiterverwertet wird.

Optimierte Wasserkreisläufe

Als Transportmedium, bei der Auflösung von Zellstoff, als Dichtungswasser oder zur Spülung: Bei der Herstellung von Filterpapier spielt Wasser eine wichtige Rolle. Um Wasser zu sparen und die Abwassermenge zu reduzieren, fangen wir es auf, filtern es und führen es anschließend dem Produktionsprozess wieder zu.

04

Elektrogerät der Zukunft

Elektrogeräte

Das "Elektrogerät der Zukunft"...

… besteht aus wieder verwerteten und / oder verantwortlich gewonnenen Rohstoffen und Einzelteilen,

… wird gemäß der global anerkannten Menschenrechts- und Arbeitsstandards produziert,

… genügt hinsichtlich Qualität inklusive Lebensdauer und Produkttransparenz höchsten Ansprüchen,

… kann energie- und ressourcenschonend genutzt werden,

… kann – auch durch Ersatz von Einzelteilen – repariert werden und

… wird nach Ende der Nutzung wieder- oder weiterverwertet (bei Vorhandensein entsprechender Strukturen).

Kaffeemaschinen, Kaffeeautomaten, Wasserkocher, Milchaufschäumer und vieles mehr: Wir bieten privaten wie gewerblichen Kunden eine Vielzahl von Elektrogeräten an. Dabei ist uns nicht nur ihre Funktionalität und ihr Design wichtig, sondern auch ihre Nachhaltigkeitsleistung. Denn Elektrogeräte verbrauchen nicht nur Energie, sondern tragen auch zur Emission von Treibhausgasen bei und können bei ihrer Entsorgung die Umwelt belasten.

Seit 2013 messen wir daher die Nachhaltigkeitsleistung unserer Elektrogeräte mit unserem Bewertungssystem MISSION® eco & care. In dieses Bewertungssystem gehen der Herstellungsprozess (z. B. Anteil umweltverträglicher Materialien, Verpackung, Arbeitsbedingungen), die Nutzung (z. B. Energieeffizienz, Produktsicherheit, Lebensdauer) und die Recyclingfähigkeit bzw. Entsorgung des Geräts ein.

Das in Sternen zusammengefasste Bewertungsergebnis bilden wir auf der Verpackung ab, damit sich auch Verbraucher über die Nachhaltigkeit des Geräts schnell und unkompliziert informieren können.

Unser Anspruch ist es, eine Vorreiterrolle in der Entwicklung nachhaltiger Elektrogeräte einzunehmen. Darum werden wir unser Bewertungssystem MISSION® eco & care ausweiten und auch auf andere Produkte übertragen. Unser mittelfristiges Ziel ist, dass alle unsere Elektrogeräte dem Konzept „Elektrogerät der Zukunft“ entsprechen.

Projektbeispiele:

„Quiet Mark“-Siegel für geräuscharme Kaffeevollautomaten

Damit Geräusche die Lebensqualität nicht beeinträchtigen, arbeiten wir daran, dass unsere Kaffeevollautomaten zu den leisesten Geräten auf dem Markt gehören.  Das internationale Institut Quiet Mark, das sich für die Reduktion von Lärm im Alltag einsetzt, hat drei unserer Kaffeevollautomaten bereits ausgezeichnet: Die Melitta® Barista TS Smart®, die Melitta®Barista T Smart® und die Melitta® CI Touch®.

Erweiterte Reparaturmöglichkeiten

Die Filterkaffeemaschine Melitta® EPOS® ist so konstruiert, dass - für den Fall der Fälle – auch umfassendere Reparaturen möglich und wirtschaftlich sind. Ein entsprechender Reparaturservice wurde mit dem Launch der Maschine aufgebaut. Dieses Angebot werden wir in den kommenden Jahren auf weitere Kleingeräte ausweiten. Für unsere Kaffeevollautomaten bestehen bereits Reparaturangebote, die von der Stiftung Warentest 2021 mit einem „Sehr gut“ bewertet wurden.