"zukunft meistern wir gemeinsam" - Interview mit Oliver Strelecki, Geschäftsführer von Cofresco
Im Interview berichtet Geschäftsführer Oliver Strelecki von den Herausforderungen, Erfolgen und Zukunftsplanungen.
Oliver, du bist seit 2011 in der Melitta Gruppe. Wie hat sich Melitta seitdem verändert?
Wir sind als Gruppe heute deutlich internationaler und digitaler aufgestellt. Das ist wichtig für uns als Unternehmen, aber ich empfinde es auch persönlich als sehr bereichernd.
Wir haben zudem die Erfahrung gemacht, dass wir herausfordernde Phasen als Gruppe gemeinsam meistern. Dabei hilft uns die Diversität unserer Unternehmensbereiche und ihrer Geschäftsmodelle ebenso wie der Zusammenhalt in der Belegschaft.
Vor fünf Jahren hast du als Geschäftsführer die Leitung von Cofresco übernommen. Mehr als 1.000 Mitarbeitende gehören heute zum Team. Was war der größte Erfolg in dieser Zeit?
Für mich zählt die Gründung unseres Tochterunternehmens Vishuddh Recycle im Jahr 2022 in Bangalore sicherlich zu den größten und tollsten Projekten bei Cofresco. Für das damit verbundene Social Business Konzept unserer Initiative Fair Recycled Plastic haben wir im April dieses Jahres den CSR-Preis der deutschen Bundesregierung erhalten.
Ganz aktuell sehen wir bei Cofresco ein weiterhin sehr erfreuliches Wachstum in nahezu allen Vertriebskanälen. Das motiviert natürlich sehr.
Das Rezyklat, das Cofresco in Bangalore produziert, fließt bereits in die Produktion der Swirl und HandyBag-Müllbeutel ein….
Richtig. Unsere Müllbeutel bestehen zwar schon seit Jahren zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff, aber unser Ziel ist es, die Müllbeutel vollständig aus unserem selbst produzierten Rezyklat herzustellen. Das Material, das die Kollegen aus Indien liefern – allein im Januar waren es rund 170 Tonnen – ist von bester und vor allem von konstanter Qualität. Das vereinfacht die Weiterverarbeitung enorm.
Welche Produkte sind außerhalb von Deutschland die Erfolgsgaranten?
International läuft vor allem der Bereich Food Service sehr gut – und hier insbesondere unser patentiertes Wrapmaster System, ein Folienspendersystem für Alufolie, Backpapier und Frischhaltefolie für gastronomische Großbetriebe. In England haben wir mit dem Produkt eine 80-prozentige Marktdurchdringung bei 90 Prozent Kundenbindung – das zeigt, wie sehr unsere Kunden das Produkt schätzen. Wir planen, das System verstärkt in Europa – in Deutschland, Benelux, der DACH-Region und Spanien – und in den USA zu etablieren.
In Sachen Direktvertrieb seid ihr mit dem Corporate Start-up „Future Stories“ auf einem guten Weg…
Ja, „Future Stories“ bietet innovative und nachhaltige Haushaltsprodukte für stilbewusste Konsumenten und ermöglicht uns, unser Geschäft zu diversifizieren und neue, jüngere Zielgruppen zu erschließen. Mit kleinem Budget und viel Leidenschaft macht das Team eine super Arbeit.
Welche weiteren Herausforderungen siehst Du aktuell für Cofresco? Und wie geht ihr sie an?
Die Digitalisierung sowie die Umsetzung unserer Honest100-Nachhaltigkeitsstrategie sind zentrale Themen in unserem Unternehmensbereich: Anfang Juni haben wir gemeinsam mit der IT unser ERP-System umgestellt, um unsere Prozesse zu harmonisieren und effizienter zu gestalten. Ausgehend von unserem Werk in Brodnica in Polen, haben wir alle angeschlossenen Einkaufs-, Logistik- und Vertriebsprozesse umgestellt – synchron an vier Standorten in drei Ländern. Ein Mega-Projekt, das richtig gut gelaufen ist.
Bei Honest100 haben wir für die Hälfte unseres Produktportfolios unsere selbst gesetzten Ziele erreicht. Es geht nicht ganz so schnell, wie wir es uns vorgenommen haben, aber wir sind auf einem sehr guten Weg.
Was schätzt du an der Melitta Gruppe am meisten?
Ganz klar: den Teamgeist und die gegenseitige Unterstützung. Die Kolleginnen und Kollegen inspirieren mich jeden Tag – sei es im eigenen Team oder im Austausch mit anderen Bereichen. Wir lernen voneinander, bleiben neugierig und gehen Herausforderungen gemeinsam an. Das macht Melitta für mich besonders und gibt mir Zuversicht.