Wie aus einer Idee ein Produkt entsteht
Im Interview berichtet Jana von den Herausforderungen während der Entwicklungsphase, der Zusammenarbeit im Team – und darüber, wie es sich anfühlt, mit Toppits® Papier-Gefrierbeuteln zur nachhaltigen Portfolio-Transformation von Cofresco beizutragen.
Wie bist du auf die Idde mit den Papier-Gefrierbeuteln gekommen?
Das Konzept für die Beutel habe ich Anfang 2021 noch in meiner vorigen Funktion als Senior Product & Innovation Manager bei Cofresco entwickelt. Da gehörte es zu meinen Aufgaben, Trends, Märkte und Konsumentenbedürfnisse zu beobachten und zu analysieren, um für unsere Kernkategorien neue Konzepte zu erstellen. Dabei ist mir aufgefallen, dass immer mehr Produkte von Plastik auf Papier umgestellt werden, wie beispielsweise Strohhalme, Plastiktüten im Hotelzimmer für die Reinigung von Kleidung und Versandtaschen von Online-Händlern. Bei Toppits® bieten wir bereits Produkte aus Papier an – wie unser Butterbrotpapier –, aber noch keine Papier-Gefrierbeutel. Ich war sofort davon überzeugt, dass die Entwicklung eines Beutels, der aus Papier besteht und gleichzeitig Lebensmittel im Tiefkühlschrank vor Gefrierbrand schützt, eine relevante Produktinnovation ist. Auch mein Chef Lars Finke, der unter anderem das Innovationsmanagement bei Cofresco leitet, war von der Idee begeistert und hat mich vom ersten Moment an unterstützt. Ich freue mich sehr, dass ich das Projekt nach meinem Wechsel ins Brand Management weiterhin leiten konnte.
Wie läuft so eine Produktentwicklung ab? Und wie lange dauert es, bis man sein fertiges Produkt in den Händen hält?
Die offizielle Freigabe zur Arbeit an dem Projekt bekamen wir Ende 2021. Zuvor hatten wir bereits zwei Marktforschungen durchgeführt, die positive Ergebnisse geliefert haben. Mit der Produktentwicklung haben wir im Januar 2022 begonnen und sie im August 2023 abgeschlossen. Die Vor-Entwicklung beinhaltete fünf wichtige Phasen: das Screening von Papier-Lieferanten, die Evaluation von geeigneten Papieren, interne Tests anhand eines Bewertungsbogens – und abschließend hat ein unabhängiges Institut Tests hinsichtlich des Handlings, der Produktqualität und der Schutzleistungen der Papiere sowie sensorische Prüfungen durchgeführt. Danach wurden die drei erfolgsversprechenden Papierqualitäten in Beutelform produziert und von Konsumenten in einem sogenannten Home-Use-Test beurteilt. Nachdem die Ergebnisse vorlagen, haben wir die Gewinner-Qualität ausgewählt und die Produktentwicklung finalisiert.
Mit welchen Bereichen hast du zusammengearbeitet?
Am engsten habe ich mit meinen Kern-Projektmitgliedern bei Cofresco zusammengearbeitet: Sven Larisch aus der Produktentwicklung als Sub-Projektleiter, Christian Berndt aus dem Einkauf und Jana Klabunde aus unserem Nachhaltigkeitsteam. Im weiteren Projektablauf kamen noch die Abteilungen Engineering, Controlling, Production, Quality, Supply Chain Management, Marketing Operations und unsere lokalen Marketingkollegen hinzu. Die Zusammenarbeit hat wirklich Spaß gemacht und lief super. Ich glaube, dazu hat beigetragen, dass viele Kolleginnen und Kollegen die Idee, Gefrierbeutel aus Papier zu entwickeln, sehr überzeugend fanden.
Bestimmt gab es im Laufe des Projekts so einige Herausforderungen zu lösen, oder?
Ohja, Herausforderungen gab es während des gesamten Projektes sehr viele … Die größte war es sicherlich, aufzuzeigen, dass ein Papier ohne Plastikbeschichtung überhaupt zum Einfrieren geeignet sein kann. Der Verzicht auf die Plastikbeschichtung war tatsächlich auch die größte Herausforderung bei der Suche nach dem richtigen Partner: Es war nicht leicht, jemanden zu finden. Dann galt es, eine passende Papierqualität zu finden, die von der Schutzleistung überzeugt und mit der wir in einem bestehenden Maschinenpark Beutel konfektionieren können. Und last not least waren auch die Vertragsverhandlungen sehr anspruchsvoll – insbesondere hinsichtlich der Preise und Exklusivitätsvereinbarung. Insgesamt, das kann man schon sagen, haben wir einige Schleifen gedreht und dachten oft, dass wir wieder ganz am Anfang stehen. Deshalb möchte ich mich nochmal ganz, ganz herzlich bei meinem Team – und auch bei allen anderen Kolleginnen und Kollegen, die zum Gelingen des Projekts beigetragen haben – bedanken! Es war eine so unglaublich gute, konstruktive und engagierte Zusammenarbeit – das ist nicht selbstverständlich.
Das klingt nach einer richtig tollen Zusammenarbeit …
… ja, das war es wirklich. Ohne die Leistung der Kolleginnen und Kollegen würden die Papier-Gefrierbeutel weiterhin nur in meinem Kopf existieren. Alle haben Verantwortung übernommen und für die gemeinsame Sache gekämpft, wir haben an einem Strang gezogen und uns hervorragend ergänzt. Besser geht´s nicht. Und vielleicht haben wir alle anderen mit unserer Begeisterung angesteckt: Die Idee für einen Gefrierbeutel aus Papier kam überall sehr gut an. Es gab nach jeder Vorstellung neue Fans, die von unserer Projektidee begeistert waren und uns sehr unterstützt haben.
Benutzt die die Beutel bereits zu Hause?
Ja, tatsächlich benutze ich die Beutel zu Hause, seitdem ich die ersten handgefertigten Muster von Sven bekommen habe. Da ich für eine Familie koche, bleiben nur selten gekochte Reste zum Einfrieren übrig. Aber Brot, Backwaren, Gemüse oder Obst friere ich regelmäßig mit den Beuteln ein.
Und sind die Papierbeutel genauso gut wie die aus Plastik?
Ich glaube, das muss jeder sehr individuell für sich und seinen Bedarf beantworten: Was soll eingefroren werden? Wie lange soll eingefroren werden? Und nicht zuletzt: Welchen Anspruch habe ich? Plastik schützt aufgrund seiner Materialeigenschaften natürlich immer noch besser als das dichteste Papier – das liegt in der Natur der Sache. Wer aber Wert darauf legt, weniger Plastik zu verwenden, dem können wir jetzt eine echte Alternative bieten. Deswegen betonen wir auch immer wieder, dass die neuen Gefrierbeutel aus Papier keine Konkurrenz zu unseren bewährten Plastik-Gefrierbeuteln aus 70 Prozent recycelten Ressourcen darstellen. Die Papier-Gefrierbeutel erweitern unser Portfolio und sollen neue Zielgruppen ansprechen und für unsere Marke gewinnen.
Cofresco verfolgt ja mit seiner „Honest 100 Strategie“ das Ziel, bis zum Jahr 2025 möglichst alle Produkte vollständig am Wertstoffkreislauf teilnehmen zu lassen – dass die Produkte also ausschließlich aus recycelten oder erneuerbaren Materialien hergestellt werden und sich nach der Verwendung vollständig recyceln oder kompostieren lassen. Wie fühlt es sich an, dazu beizutragen?
Mir – uns allen, die wir dazu beigetragen haben – gibt das ein sehr gutes Gefühl! Unsere Honest 100 Strategie führt unseren Unternehmensbereich in die Zukunft und sichert langfristig unseren Erfolg. Es ist toll, dass unser Produkt nun ein Teil unserer Portfolio-Transformation ist und hoffentlich bald ein vollwertiger und nachhaltiger Bestandteil des Kernsortiments sein wird.
Wie würdest du euren Erfolg zusammenfassen?
Ich freue mich riesig, dass sich die Idee der Papier-Gefrierbeutel – die anfänglich aus genau vier Sätzen bestand – immer weiterentwickelt hat. Bis daraus am Ende ein Produkt geworden ist, für das wir bereits viel schöne Resonanz bekommen haben, und das viele Menschen positiv überrascht hat. Last not least bin ich natürlich superstolz auf uns als Team: Wir sind gemeinsam durch herausfordernde Zeiten gegangen und haben nie aufgegeben. Und nun haben wir bereits die ersten Listungen und Aktionen im deutschen Lebensmittelhandel erreicht! Ab Ende April wird zum Beispiel sukzessive bundesweit an Rewe ausgeliefert. Wir freuen uns schon alle sehr darauf, unser Produkt dort live im Regal zu sehen …